(15.04.2025) „Ich kann es immer noch nicht ganz verstehen, wie wir das Spiel aus der Hand geben konnten“, ärgerte sich Marc Schlingensief über die vermeidbare Niederlage. „Wir sind wirklich sehr gut gestartet und hatten in der Abwehr sehr guten Zugriff, machten einfache, schnelle Tore und kontrollierten das Geschehen.“ In den verbleibenden vier Sekunden des ersten Durchgangs hagelte es vier Zeitstrafen, darunter eine plus eine weitere Verwarnung für Weiden.
Max Molsner, der zuvor das 8:13 (25.) für die Gäste erzielt hatte, erwischte es zuerst mit einer Zeitstrafe (28.), ehe es in den letzten 30 Sekunden drei Rheinhausener sowie Weidens Joshua Frauenrath traf. Im offiziellen Spielbericht hieß es: „In der 30:00 Spielzeit unterbrach der Sekretär das Spiel und meldete, dass er sich von der Bank vom Heimverein bedroht fühlte. Es kam zu einer Rudelbildung, an der fast alle Spieler beteiligt waren und der Ordnungsdienst das Spielfeld betrat.“ Rheinhausen verkürzte für den OSC per Siebenmeter noch auf 10:14 (30.).
„Eins der Hauptmankos machte sich spätestens Ende der ersten Hälfte bemerkbar. Unsere Chancenverwertung war nicht besonders gut. Ebenso taten wir uns immer schwerer gegen die Abwehr der Gäste“, erläutert Weidens Trainer. „Durch die hitzige Schlussphase begannen wir die zweite Halbzeit mit einer doppelten Überzahl, die wir nutzten, um wieder mit 16:10 in Führung zu gehen. Doch danach wurde gefühlt der Stecker gezogen. In der Abwehr kam die Rückraumachse des OSC besser zur Geltung, und im Angriff blieben bei uns die Probleme im Abschluss.“
Durch vier Treffer in Folge verkürzte Rheinhausen (37.) und konnte mit dem Treffer zum 21:21 (48.) erstmals ausgleichen. Anschließend ging es nahezu im Gleichschritt weiter, Weiden legte jeweils vor, der OSC glich jeweils aus: 23:23 (53.) und 26:26 (58.). Erneut geriet die Schlussphase, in der Weiden in doppelter Unterzahl war, hektisch: Der Gast ging 61 Sekunden vor Schluss erstmals in Führung und erhöhte fünf Sekunden vor dem Ende.
„Bei 23:21 hatten wir das Spiel noch einigermaßen im Griff, kassierten anschließend aber binnen sieben Minuten noch vier Zeitstrafen. Und konnten die doppelte Unterzahl am Ende nicht mehr kompensieren, zudem bekamen wir im letzten Angriff den Ball nicht mehr im gegnerischen Tor unter“, erläutert Schlingensief. „Wir müssen uns definitiv an die eigene Nase fassen. Uns fehlten im Vergleich zu Rheinhausen fünf bis zehn Prozent Entschlossenheit, die es gebraucht hätte, um das Spiel zu gewinnen. 18 Gegentore sind in der zweiten Halbzeit zu viel, wobei der Angriff das Spiel verloren hat. 26 Tore sind einfach zu wenig.“
Nun gehen die Weidener in eine nur kurze Osterpause, da am 26. April das Kreispokal-Finale gegen SR Aachen ansteht, bevor die letzten beiden Saisonspiele folgen. „Nach der Osterpause wollen wir wieder zur alten Stärke finden und einen ordentlichen letzten Eindruck hinterlassen.“
Weidens Torschützen: Xhonneux (4/1), Boesel (4), J. Frauenrath, Ruegenberg (3/1), Wolff, Scheidtweiler, Meurer, K. Frauenrath (je 3), Gerke (2), Rojko (1)
(Text: AZ)