(11.02.2022) Man kann wohl von einem Wegweiser sprechen: Die Aufgabe in der „Douvermann-Hölle“ in Dinslaken wird dem HC entweder Luft im Abstiegskampf verschaffen oder aber die Sorgenfalten auf der Stirn wieder etwas größer werden lassen. Am ungewohnt frühen Sonntagmorgen – Anpfiff um 11:15 Uhr – treffen die Weidener (Zehnter – 8:14-Punkte) auf den direkten Tabellennachbarn MTV Rheinwacht Dinslaken (Elfter – 8:16-Punkte).
Der kommende Gegner hat in den letzten Spielzeiten eine wahnwitzige Achterbahnfahrt absolviert: In der Saison 2017/2018 schafften die Dinslakener den Aufstieg in die Regionalliga Nordrhein und spielten sich dort in einen absoluten Rausch. Bis zum Saisonende war der MTV nicht vom Erfolg abzubringen und sicherte sich – auch aufgrund einer grandiosen Fankultur im Hintergrund – die Meisterschaft 2018/2019 im Zweikampf gegen die SG Ratingen (heute: interaktiv. Handball). Die Krönung mit dem Aufstieg blieb allerdings aus, da der MTV die Play-Offs für die 3. Liga abschließend gegen den TV Plochingen verlor.
In der darauffolgenden Saison – jetzt auch mit dem HC in der Nordrheinliga – wollte der MTV allerdings überhaupt nicht ins Rollen kommen und schwirrte lange Zeit am Tabellenende herum. Dies blieb jedoch mit Ausbruch der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Saisonabbruch ohne Folgen. Wo die Reise der Dinslakener hingegangen wäre, gleicht einem Blick in die Glaskugel. Allerdings bewies der MTV im Laufe dieser Saison erneut, welch unangenehmer Gegner er insbesondere in heimischer Halle sein kann. So kam die HSG Siebengebirge zu Beginn der Saison deutlich mit 39:24 in Dinslaken unter die Räder. Seit dem Trainerrauswurf vom Ex-Birkesdorfer Boris Lietz im November des vergangenen Jahres teilt sich mit Ex-Torwart Marco Banning, dem verletzten Marc Pagalies und Kreisläufer Dennis Backhaus ein Trainertrio die Verantwortung auf der Bank der Dinslakener. Und dies scheint auch ganz gut zu funktionieren: So gestaltete der MTV seine Begegnungen seit Dezember durchweg knapp: Einem 31:30-Erfolg gegen Langenfeld folgte eine knappe 31:30-Niederlage beim Meisterschaftskandidaten aus Korschenbroich. Im neuen Jahr setzten sich die Dinslakener dank eines gehaltenen Siebenmeters in der Schlusssekunde mit 27:28 gegen den Neusser HV durch und Ende Januar unterlagen Tuda & Co. der HG Remscheid mit 22:23.
So ist also ein spannendes Aufeinandertreffen zu erwarten, wenngleich der HC sich im Hinspiel in der „Hölle West“ dank einer starken Leistung deutlich mit 33:23 durchsetzen konnte. Am kommenden Sonntag werden die Karten jedoch neu gemischt. Die gesamte Mannschaft ist sich des richtungsweisenden Charakters des Spiels bewusst. Viel Zeit für die Vorbereitung blieb den Jungs aus dem Handballdorf allerdings aufgrund des Nachholspiels am vergangenen Dienstag nicht. Eine Situation, die im weiteren Verlaufe der Saison freilich noch häufiger vorkommen wird.
Der Mannschaftsbus des HCW wird sich bereits im 8:15 Uhr in Bewegung setzen. Über mitreisende Frühaufsteher freut sich die Heckhausen-Truppe sehr.
