(13.02.2022) Am frühen Sonntagmorgen stiegen die Weidener optimistisch in den Mannschaftsbus, um die weiteste Auswärtsreise der Saison anzutreten. Gegen den Tabellennachbarn aus Dinslaken sollten zwei wichtige Punkte gesammelt werden. Aufgrund einer völlig unzureichenden Leistung wurde aus diesem Unterfangen jedoch nichts.
Doch von Beginn an: Der HC startete denkbar schlecht in die Partie. Vorne wurde glockenfrei verworfen und hinten kassierte Timo Floßbach bereits nach zwei Minuten die erste Zeitstrafe. So legte der MTV vor und ging 3:1 (7.) in Führung. Im Anschluss wurde Abwehrchef Floßbach bereits das zweite Mal auf die Strafbank versetzt, was zu Umstellungen in der HC-Defensive führte. Die Gastgeber nutzten dies und bauten ihren Vorsprung über 7:3 (12.) und 12:6 (27.) kontinuierlich aus. Nicht zu stoppen war dabei insbesondere der explosive tunesische Halblinke auf Seiten des MTVs, Wael Ben Youssef, der insgesamt zehn Tore erzielte. Doch Hauptproblem war mehr die HC-Offensive, die eine viel zu hohe Fehlerquote produzierte. Und wenn dann mal eine gute Torchance kreiert wurde, scheiterte man reihenweise an Gästekeeper Köss. So wurden beim Stand von 13:8 die Seiten getauscht.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs präsentierte sich die Weidener Deckung deutlich wacher und provozierte diverse Ballverluste auf Dinslakener Seite. Doch aus den Ballgewinnen konnte kein Profit geschlagen werden, zu viele Fehler in der Vorwärtsbewegung verhinderten dies. Zwar kamen die in schwarz gekleideten Weidener durch Jonas Scheidtweiler nochmal auf 14:10 (36.) heran, doch hiernach setzten sich die Dinslakener durch zahlreiche Gegenstoßtreffer auf 23:15 (48.). HC-Coach Heckhausen riskierte nun alles und stellte fortan die Abwehr um: Piet Gerke und Timo Wolff sollten auf den vorgezogenen Abwehrpositionen den Spielaufbau der Gastgeber stören. Dies gelang auch gut und durch vier Treffer in Folge stand es plötzlich nur noch 23:19 (53.). Der HC hatte gar die Möglichkeit nochmal auf drei Tore zu verkürzen und somit eine heiße Schlussphase einzuleiten. Doch wiedermal scheiterte man am Gästekeeper. Nachdem sich Scheidtweiler eine zumindest fragwürdige Zeitstrafe einfing und Dinslaken zwei weitere Gegenstoßtore setzte, war auch der letzte Weidener Widerstand gebrochen. Timo Floßbach sorgte für den Schlusspunkt – 29:24.
Enttäuschte Gesichter bei den Gästen, großer Jubel und Fangesänge bei den Dinslakenern. Am Ende steht für den HC eine verdiente Auswärtsniederlage gegen einen keineswegs überragenden Gastgeber zu Buche. Erfreulich war lediglich der Nordrheinliga-Premierentreffen von Youngster Mats Kemper. „Die Gründe für die Niederlage waren die hohe Fehlerquote im aufgebauten Angriff und im erweiterten Gegenstoß. Hinzu kamen zu viele verlorene Zweikämpfe und eine schwache Abschlussquote“, resümierte Trainer Andreas Heckhausen. „Mit einer unterdurchschnittlichen Vorstellung kann man im Abstiegskampf nicht punkten. Wir müssen gegen Rheinhausen kommende Woche deutlich anders auftreten“, richtet Heckhausen den Blick bereits auf das nächste Spiel in der „Hölle West“.
HC Weiden: Rüttgers, Bayer (1) – Bock (8/5), Scheidtweiler (4), Habisch (3), Wolff, Gerke (je 2), Beckers, Floßbach, Kemper, Eich (je 1), Meurer, Richter, Eissa
