Aus einer Idee wird ein Verein

(08.03.2022)

Was bisher geschah

Exakt eine Woche alt ist die Idee eines persönlichen Engagements aufgrund der humanitären Lage in der Ukraine. Kaum zu glauben, eine Woche erst …

Aufgerüttelt von den Bilder des Krieges in der Ukraine, der wie jeder Krieg auch und vor allem UNSCHULDIGE alte Menschen, Frauen und Kinder ganz besonders hart trifft, haben sich die Gründungsväter Helge, Helmut, Stephan und Topsi vergangenen Dienstagabend getroffen und kurzerhand klar definiert: WIR wollen – nein – wir müssen helfen: SCHNELL, UNBÜROKRATISCH, DIREKT UND BEDARFSGERECHT!

Das erste Ziel, einen Bulli oder Sprinter mit Hilfsgütern an die ukrainische Grenze zu schicken, natürlich weder halbvoll noch mit Sachen, die nicht benötigt werden, und ganz sicher nicht im Weg rum zu stehen. Nach Herstellung von Kontakt zu in Deutschland lebenden Ukrainern und mit deren Hilfe direkt in die Ukraine, war die Frage des Bedarfs schnell geklärt und Mittwochabend erfolgte unser Spendenaufruf.

Wenig später war nicht nur die eigentlich zur Befüllung vorgesehene Garage voll, sondern auch die aller Nachbarn (vielen Dank nochmal!). Mehr als 300 Schlafsäcke und Isomatten waren gesammelt, die Hilfsangebote wurden minütlich mehr und SIE/IHR/WIR alle waren super hilfsbereit – Sachspenden, Geldspenden, Mitarbeitsangebote und Unterkunftsangebote. Alles ging so schnell, das Ausmaß der Hilfsbereitschaft hat uns völlig überwältigt, es war unfassbar. Der Zuspruch war gigantisch, ALLE haben mit angepackt und ALLE haben den Organisatoren und Fahrern Ihr Vertrauen geschenkt! Es war spürbar, da wird etwas bewegt: Hilfe die direkt ankommt! Final startete dann also ein insgesamt 11-köpfiges Team (6 Fahrer unserer Initiative, 2 ukrainische Kontakte und 3 Busfahrer) mit zwei Bullis, einem 3,5t-LKW und einem Bus Richtung Budomierz in Polen, wo wir die polnische Grenze überquert haben, ohne in die Ukraine einzureisen. In der Transitzone haben wir die Hilfsgüter abgeladen, damit unsere ukrainischen Freude sie in die grenznahen Städte und von dort in die Krisengebiete streuen können. Wir trafen auf viele andere Helfer aus verschiedenen europäischen Ländern und auf überglückliche und dankbare Zöllner.

Schon da war klar, wir müssen und wollen noch mehr tun, weil die Leute vor Ort dringend Hilfe brauchen und Ihre/eure/unsere Hilfsbereitschaft enorm ist.

2. Tour

Nun sind also die Planungen für die zweite Lieferung in vollem Gange!
Die Spenden – sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen – waren gigantisch. Hierfür schon jetzt ein dickes DANKESCHÖN im Namen aller Hilfsbedürftigen in der Ukraine.

„Exponentielles Wachstum“   
Aus der Idee der vier Gründungsväter, die allesamt beim Handballverein HC Weiden 2018 beheimatet sind, wurde schnell erst ein ganzer Verein mitgerissen, der geholfen hat und die Community wachsen ließ.

Mitmenschen aus Broichweiden hörten von dem nun entstandenen HC-Projekt und wollten mitmachen, helfen und anpacken. Uns war natürlich jede Hilfe willkommen!
Und ganz schnell fanden das andere Handballvereine super, die auch mit anpacken und helfen wollten
Andere Vereine – Fußball, Karneval, Geschäfte, Firmen – hörten von uns, fanden das super, und waren da, um zu helfen.

Uns ist wichtig, dass der HC Weiden vielleicht der Ursprung der Idee ist, aber es hier um keine Vereinsaktion geht. Wir sind mittlerweile eine HELFERFAMILIE weit über die Grenzen Broichweidens und des Handballsports hinaus, groß genug, um richtig was auf die Beine zu stellen, aber klein genug, das jeder der möchte, sich persönlich einbringen und uns alle kennen lernen kann – am besten bei einer Spendenabgabe auf dem Maarhof ;-)! Wir alle haben vom ersten Moment an nur eins im Kopf:
SCHNELL, UNBÜROKRATISCH, DIREKT UND BEDARFSGERECHT HELFEN!!

Aber warum jetzt ein eigener Verein?

Schnell brauchten wir ein Spendenkonto, weil neben den materiellen Spenden zahlreiche Spendenanfragen aufkamen. Einen Abend lang gingen die ersten Spenden auf Helges Konto und sein Paypal Konto. Schon am nächsten Morgen war klar, das kann nicht der Weg sein, wir haben das Aufkommen schlicht unterschätzt. Für Spenden in der Größenordnung (Anzahl und Höhe) ist ein privates Konto nicht angebracht und außerdem braucht es Spendenquittungen! Der Weidener Turnverein bot übergangsweise sein Konto hierfür an, allerdings wurde schnell klar, dass dies nur eine temporäre Lösung sein kann. Daher erfolgte bereits die Gründung von „Hilfe für die Ukraine e.V.“ (Wie Ihr seht haben wir hier ganz bewusst sowohl auf einen Bezug zu Handball als auch zu Broichweiden verzichtet – jeder der helfen möchte ist herzlich eingeladen, das bei uns zu tun!).

Zuerst möchten wir sagen, dass ALLE Spenden, egal ob sie auf Helges‘ Kanälen, beim TV Weiden oder bei „Hilfe für die Ukraine e.V.“ eintreffen, eine Spendenquittung (Ausgestellt von „Hilfe für die Ukraine e.V.“) bekommen werden. Hierzu wäre es super, wenn alle Spender, die bei der Überweisung Ihre Adresse nicht direkt mit angegeben haben, diese an Julia schicken (01578/7491669). Die Spenden an den WTV und an Helge direkt werden an das Vereinskonto von „Hilfe für die Ukraine e.V.“ weitergeleitet, damit wir dann auf dem Vereinskonto auch ausschließlich die Aktivitäten der Ukraine-Hilfe nachvollziehen können.

ACHTUNG: Das Vereinskonto wird heute Vormittag gegründet, im Anschluss erfolgt natürlich sofort die Bekanntgabe der Bankverbindung!

 

Redliche Vereinsgründung

Jeder, der schon mal eine Vereinsgründung begleitet hat, weiß, wieviel Arbeit das ist. Eine Satzung ist zu schreiben, die Gemeinnützigkeit mit dem Finanzamt zu klären, eine Gründungsversammlung abzuhalten usw. Diese Arbeit musste unser ganzes Engagement für die Ukraine auf Tage lahm legen, wir sind alle keine Steuerfachleute, wir waren geschockt. Bis uns Marcs‘ Anruf erreichte. Marc Redlich ist Steuerberater und hat sein Büro in der Weststraße in Broichweiden und hat seinen Namen offenkundig zu seinem Programm gemacht. Er hat uns ALLES abgenommen, für das nicht zwingend der Vorstand oder die Gründungsmitglieder zuständig sind, quasi über Nacht die Satzung geschrieben und alles mit dem Finanzamt geregelt. Eine Vereinsgründung in Rekordtempo, aber ganz sicher nicht auf Kosten der „sauberen“ Umsetzung. Marc ist ein absoluter Fachmann, offensichtlich ein Arbeitstier und hat auch noch ein goldenes Herz. Wir sind ihm so unendlich dankbar, dass wir uns auf unser Kernthema fokussieren können. Ich möchte Marc ungefragt an dieser Stelle mal zitieren „ich wollte bei der Flutkatastrohe so gerne mit anpacken, aber ich habe 2 linke Hände und hätte da nur im Weg rumgestanden“. Was ich damit sagen will: Marc hat seinen Weg, zu helfen, gefunden. Ungefragt. Unbürokratisch. Effektiv. Und solche einen Weg gibt es für Jeden. Sucht ihn, geht ihn. Glaubt uns, es tut gut.

Wie soll es nun weitergehen?

Wenn Ihr uns fragt, wie es weitergehen soll, sind wir uns alle einig: gar nicht. Am liebsten wäre uns, es gäbe eine diplomatische Einigung, und unsere Hilfe würde schnellstmöglich nicht mehr gebraucht. Aber optimistisch sind wir hier leider nicht. Wir werden also einen großen LKW (Fassungsvermögen 33 Paletten, 80 cm*120 cm, bis 250 cm Höhe) Richtung ukrainischer Grenze schicken und hoffen sehr, ihn mit Eurer Hilfe vollpacken. Solange wir noch Hilfe von IHNEN/EUCH/UNS spüren und diese gebraucht wird, spenden und helfen WIR weiter.
Alles Weitere wird sich zeigen und liegt leider nicht in unserer Hand!

WIR ALLE hoffen, dass dieser Krieg schnell ein Ende findet!

WIR ALLE sagen nochmals DANKE AN ALLE Spender und Helfer!!!

WIR ALLE haben bewiesen, dass wir ein ganz großes Herz haben!

WIR ALLE können stolz auf das sein, was WIR mit Freunden, Familien und Bekannten in diesem Netzwerk aufgebaut haben – das ist Nächstenliebe!!!

Getreu dem Motto

„Alleine schaffen wir wenig, zusammen fast alles“

haben wir hier schon jetzt ganz Großes bewegt. Lasst uns zufrieden darauf zurück schauen, aber nicht damit zufrieden sein!