(19.12.2022) Bis auf die Anfangsminuten war der HC am ungewohnten Sonntagmorgen in Dinslaken hellwach und sicherte sich dank einer erneut starken Kollektivleistung zwei ganz wichtige Zähler im Abstiegskampf. Am Ende leuchtete ein 29:30 auf der Anzeigetafel und der HC-Tross konnte sich zufrieden auf den langen Weg zurück ins Handballdorf machen.
Da Co-Trainer Stefan Kuck fehlte, wurde HC-Trainer Marc Schlingensief auf der Bank von den schon länger verletzten Spielern Ben Beckers und Piet Gerke unterstützt. Auf dem Feld standen ihm in Mats Kemper und Sven Xhonneux bewährte Kräfte aus der 2. Mannschaft zur Verfügung. Zudem gehörte mit dem A-Jugendlichen Malte Janssen ein junges Talent des 2005er-Jahrgangs zum Kader.
Aufgrund der frühen Anreise und Anwurfzeit hatte “Schlinge” eindringlich darauf hingewiesen, von Beginn an aufmerksam zu sein. Dies gelang dem Handballclub zu Beginn nur mäßig. “Wir kommen zunächst nicht in das gewohnte Tempospiel und liegen nach schwierigem Start verdient hinten”, analysiert Weidens Übungsleiter die Anfangsphase bis zum Stand von 4:2 (9.). Im Anschluss übernahm der HC jedoch das Kommando und konnte aus einer stabilen Defensive heraus einige einfache Treffer erzielen. Folglich drehte der HC das Spiel und nach dem 4:6 (12.) durch Islam Eissa griff der neue Dinslakener Trainer Marius Timofte zur grünen Karte. Die Weidener konnten ihre Führung jedoch behaupten und sogar auf 10:14 (27.) ausbauen. Durch einige Unkonzentriertheiten und Zeitstrafen ließ der HC die Dinslakener bis zur Halbzeit jedoch wieder herankommen – 14:15 (30.).
Der Beginn der 2. Halbzeit gehörte dann dem HCW. Micke, Scheidtweiler und zwei Mal Fiedler sorgten für einen 4:0-Lauf und die 14:19-Führung in der 36. Spielminute. Bis zum 16:21 (41.) durch Tim Bösel hatte der Fünf-Tore-Vorsprung der Weidener Bestand. Dann kämpften sich die Gastgeber Stück für Stück heran, wobei der HC nie die Kontrolle verlor. Beim 24:25 erzielte der MTV zwar den Anschlusstreffer durch David Kryzun, doch Bergerhausen und Scheidtweiler stellten schnell wieder die Drei-Tore-Führung her – 24:27 (55.). Dieser Vorsprung hielt auch beim 26:29 (57.) durch wiederum Bergerhausen und der HC sah wie der sichere Sieger aus. Aufgrund eines verworfenen Siebenmeters wurde es jedoch nochmal spannend. Etwa eine Minute vor dem Ende gelang den abstiegsbedrohten Gastgebern der erneute Anschlusstreffer zum 28:29 (59.). Nach einer Weidener Auszeit sorgte dann Andreas Micke für die Entscheidung, der sich mit all seiner Erfahrung und in seiner unnachahmlichen Art neun Sekunden vor dem Ende durch die Abwehr der Dinslakener tankte und das Tor zum 28:30 erzielte. Der Treffer zum Endstand von 29:30 durch den neunmal erfolgreichen Maximilian Reede ging bereits im allgemeinen Freudentaumel der Weidener unter.
Trainer Marc Schlingensief verwies nach dem Spiel auf das Hauptmanko seiner Truppe: “Die größten Probleme in der Abwehr hatten wir erwartungsgemäß mit dem Hünen Reede. Zudem haben wir die Gastgeber unnötig wieder rankommen lassen und es spannend gemacht.” Dennoch war der Weidener Coach zufrieden mit dem doppelten Punktgewinn: “Am Ende behalten wir die Nerven. Matchwinner war Andreas Micke, der das entscheidende Tor macht. Ein weiteres Sonderlob geht an Youngster Mats Kemper, der vier wichtige Tore erzielt hat. Ansonsten war es erneut das Kollektiv, welches überzeugt hat.”
Nun steht am kommenden Mittwoch um 20:30 Uhr noch das Nachholspiel gegen den Tabellenletzten Neusser HV in der Halle an der Parkstraße an. Mit einem weiteren Erfolg könnte sich der HC nicht nur eine exzellente Ausgangsposition im Abstiegskampf verschaffen, sondern zwischenzeitlich sogar auf den 7. Tabellenplatz springen. Hierfür benötigt das junge Team ein letztes Mal in diesem Jahr die gewohnte Unterstützung in der “Hölle West”. Der Verein freut sich über zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer, die kurz vor den besinnlichen Tagen den Weg in die Halle finden und die Mannschaft antreiben. Für das leibliche Wohl ist wie immer bestens gesorgt.
HC Weiden: Bayer, Tombach – Fiedler (7/2), Kemper, Micke (je 4), Scheidtweiler, Bergerhausen (je 3), Floßbach, Bösel (je 2), Richter, Meurer, Xhonneux, Janssen