(05.08.2024) Der Trainer des Handball-Regionalligisten hat nur je zwei Zu- und Abgänge zu vermelden. Highlight der Vorbereitung ist das eigene Turnier um den EWV-Cup Mitte August.
An viele neue Gesichter muss sich Marc Schlingensief in der Vorbereitung nicht gewöhnen: Nur zwei neue Spieler stießen zum Team dazu, zwei andere verließen dafür den Handball-Regionalligisten HC Weiden, der die vergangene Saison auf Platz vier abschloss. Trotzdem wünscht sich der HC-Coach mehr Konstanz, allerdings weniger im Kader als vielmehr im Saisonverlauf.
Timo Floßbach und Niklas Eich haben ihre Handballschuhe an den viel zitierten Nagel gehängt, da sie beide aus beruflichen Gründen Aachen verlassen haben. Neu im Team ist Luca Ruegenberg, der aus der zweiten Mannschaft von Dormagen kommt, aber schon in der Jugend von Düren 99 spielte. Und die Lücke, die Kreisläufer Floßbach hinterlassen hat, soll Fabian Steins schließen. Das Eigengewächs der Weidener, das schon in der Jugend und in der zweiten Mannschaft spielte, ist nach einjähriger berufsbedingter Auszeit zurückgekehrt.
Kader 18 Mann stark
Damit geht der HCW mit 16 Feldspielern und zwei Keepern in die neue Spielzeit. „Wenn wir kein Verletzungspech haben sollten, ist die Mannstärke okay“, so Schlingensief. In dieser Stärke liefen die Weidener in den vergangenen Jahren ebenfalls auf und konnten trotz einiger Ausfälle die Rückgriffe auf Spieler der zweiten Mannschaft im Rahmen halten. „Unser Kader ist somit fast unverändert in den vergangenen beiden Jahren, den Generationenwechsel hatten wir ja zuvor schon vollzogen“, freut sich der HC-Coach über die Kontinuität.
Die seine Arbeit auch erleichtern dürfte, die erfolgreiche Arbeit, denn mit 29:23 Punkten wurde man Tabellenvierter. Daran orientiert sich natürlich auch das ausgegebene Saisonziel. „Platz vier war schon etwas überraschend. Wir haben aber im Laufe der Saison gemerkt, dass die Sache, die wir angestoßen haben, fruchtet“, sagt Weidens Coach und fügt hinzu: „Diesen vierten Platz wollen wir natürlich in der kommenden Spielzeit bestätigen.“ Das Saisonziel wird zuerst einmal konservativ ausgegeben, doch „wir schauen mal, wie es läuft, werden uns dann in der Winterpause mit der Mannschaft austauschen und das Ziel noch mal korrigieren oder präzisieren.“
Eine so starke Mannschaft wie es der TV Korschenbroich in der vergangenen Saison war, ist diesmal nicht auf den ersten Blick zu entdecken. „Es ist schwierig einen Favoriten auszumachen, aber der OSC Rheinhausen, der sich gut verstärkt hat, wird allgemein hoch gehandelt“, so der Coach. „In der vergangenen Spielzeit war die Liga insgesamt sehr ausgeglichen, zwischen uns auf Platz vier und Rang elf lagen nur sechs Punkte. Und ich denke, das wird auch in dieser Saison wieder so sein. Da wird jemand oben stehen, der nicht damit gerechnet hat, ebenso wird es unten sein.“
Mit der DJK Unitas Haan, die in der Oberliga-Gruppe 1 nur zwei Niederlagen verbucht hatte, und der HSG Siebengebirge, die sogar nur einmal in der Gruppe zwei unterlag, kommen zwei starke Aufsteiger. „Siebengebirge hat viele Drittliga-erfahrene Spieler in seinen Reihen“, weiß Schlingensief, der auf einen guten Saisonstart hofft. „Ich denke, es wird sehr darauf ankommen, wie man in die Saison hineinkommt.“
Bereits Mitte Juni wurde in Broichweiden das Training wieder aufgenommen und nach den ersten sechs Wochen erneut eine zweiwöchige Pause eingelegt. „Somit bleiben uns noch fünf Wochen bis zum Saisonauftakt am 8. September.“ Die ersten beiden Testspiele gegen den TuS Königsdorf (41:27) und Schwarz-Rot Aachen (42:26) wurden bereits absolviert, wobei die Ergebnisse „sekundär sind, doch trotz des aufgrund einiger Urlauber kleinen Kaders haben wir beide hoch gewonnen.“ Am kommenden Wochenende steht gemeinsam mit Oberligist Borussia Mönchengladbach ein Dreier-Turnier beim belgischen Erstligisten HC Eynatten-Raeren an, eine Woche später geht es zu einem Dreier-Turnier im belgischen Pelt gegen die beiden Beneleague-Clubs Sporting Pelt und KTSV Eupen.
Das Highlight der Vorbereitung ist natürlich das eigene Turnier um den EWV-Cup vom 16. bis 18. August in der Halle Parkstraße. „Das wird im Ablauf wieder wie früher sein, einmal ein regionales Turnier u. a. mit dem BTB Aachen II, SR Aachen und unserer zweiten Mannschaft. Und ein sehr gut besetztes Turnier mit den Drittligisten Longericher SC und TV Korschenbroich, den Beneleague-Clubs Limburg Lions und KTSV Eupen sowie den Regionalligisten BTB Aachen und HC Weiden.“ Ende August bzw. Anfang September wird die Testspiel-Reihe mit Spielen gegen die belgischen Clubs Beco (Beneleague) und Hubo Handbal abgeschlossen.
Halb im Winterschlaf
Mit einem letzten Blick zurück unterstreicht Schlingensief, was es in der neuen Spielzeit zu verbessern gilt. „Wir müssen konstanter werden. Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt, sind dann halb in Winterschlaf verfallen und zu Beginn der Rückrunde nicht richtig aus den Puschen gekommen, haben zu viele unnötige Niederlagen kassiert. Und erst nach dem Derby gegen den BTB (30:29) haben wir wieder in die Spur gefunden.“
Mit der Defensiv- und Torwartleistung war der Trainer zufrieden, wenig damit, dass man „oft nicht mehr als 30 Tore geworfen hat. Wir müssen mehr einfache Treffer erzielen.“ Trotz der guten Defensive, die normalerweise mit einer 6:0-Abwehr agiert, wird aktuell in der Vorbereitung auch an einer 5:1-Abwehr gearbeitet. „Andere Gegner benötigen auch andere Spielsysteme, wir wollen da flexibler agieren.“
(Text: AZ)