EWV-Cup 2024 – Weiden hält stark dagegen, kann aber nur einmal ausgleichen

(19.08.2024) Der Handball-Nordrheinligist unterliegt im Finale seines eigenen Turniers um den EWV-Cup dem Drittligisten Longericher SC mit 16:20. Der BTB Aachen belegt in dem starken Starterfeld Platz sechs.

Am Ende reichte es dann doch nicht ganz: Immer wieder hatte der HC Weiden verkürzt und einmal sogar ausgeglichen, am Ende musste sich der Handball-Nordrheinligist aber bei seinem eigenen Turnier um den EWV-Cup dem etablierten Drittligisten Longericher SC geschlagen geben. Mit 20:16 gewann das Team aus Köln nach 40 umkämpften Minuten in der „Hölle West“, die zu diesem Finale aber nicht so gut besetzt war, wie es das Spiel verdient gehabt hätte.

„Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir gewonnen haben. Kompliment an den HC Weiden, der stark dagegengehalten und versucht hat, das Spiel zu kontrollieren“, sagte Chris Stark, Trainer des Longericher SC, nach dem Spiel, als seine Mannschaft den großen Pokal in Händen hielt. „Das Ergebnis spielt momentan noch eine untergeordnete Rolle, da auch wir noch in der Vorbereitung sind. Wir haben daher im Finale durchgewechselt und noch einige Sachen probiert, die ganz gut gelungen sind.“

„Etwas platt“

Nach dem 19:13 gegen Nordrheinligist BTB Aachen und dem 17:12 gegen den niederländischen BeNe-Ligisten Kembit Lions aus Sittard in der Vorrunde hatte sich Longerich im Halbfinale mit Drittliga-Aufsteiger TV Korschenbroich gemessen. „Der TVK hat gut gegengehalten“, kommentierte Stark den 27:23-Sieg. „Im Finale gegen Weiden waren wir, ehrlich gesagt, etwas platt. Weiden hat das gut gemacht, vor allem hat mir der Torhüter gefallen.“ Schon in zwei Wochen, am letzten August-Wochenende, startet die Dritte Liga – eine Woche früher als die Nordrheinliga. „Wir haben viele neue, junge Spieler ins Team eingebaut, deshalb ist so ein gut organisiertes Turnier gegen starke Mannschaften wie hier in Weiden auch wichtig für unsere Vorbereitung. Vergangene Saison waren wir Sechster und peilen auch diesen Platz wieder an.“

Als Vierter der Nordrheinliga hatte auch der HC Weiden in der vergangenen Spielzeit zwischenzeitlich sogar am Aufstieg geschnuppert. Mit Platz zwei beim eigenen Turnier war Marc Schlingensief zufrieden. Schon 2023 hatte Weiden den Silberrang belegt, war erst im Sieben-Meter-Werfen dem belgischen BeNe-Ligisten KTSV Eupen mit einem Treffer unterlegen. „Der zweite Platz ist angesichts der Besetzung bei diesem Turnier mehr, als ich erwartet hatte“, sagt der HC-Trainer, der schon das Erreichen des Halbfinals im Vorfeld angesichts der Besetzung als schwierig erachtet hatte.

Wird im Finale als „Man of the match“ ausgezeichnet: Weidens Torjäger Sven Xhonneux (vorne rechts).
Wird im Finale als “Man of the match” ausgezeichnet: Weidens Torjäger Sven Xhonneux (vorne rechts).

Weiden hatte sich in der Vorrunde mit 14:14 von Vorjahressieger Eupen getrennt und den letztjährigen Liga-Konkurrenten Korschenbroich knapp mit 15:14 geschlagen. Im Halbfinale setzte der Gastgeber sich mit 25:20 gegen die Niederländer aus Limburg durch und zog wie im vergangenen Jahr erneut ins Finale ein. „Das Halbfinale gegen die Kembit Lions haben wir souverän runtergespielt. Und auch im Finale haben wir das sehr gut gemacht“, war Schlingensief zufrieden.

Der erste Angriff in der Endrunde hatte gleich gesessen, das 1:0 sollte aber die einzige Führung für Weiden in diesen 40 Minuten bleiben. Zwischenzeitlich führte der LSC schon mit 6:3 (7.), ehe Weiden zum 6:6 (12.) ausgleichen und auch bis zum Pausenpfiff mit einem Tor Rückstand (8:9) dranbleiben konnte. Doch in der zweiten Hälfte baute Longerich den Vorsprung schnell wieder auf 12:9 (28.) aus, ehe Islam Eissa mit seinem Treffer zum 11:12 Weiden wieder bis auf ein Tor heranbracht. Es war aber vor allem Sven Xhonneux, der Weiden mit seinen Treffern im Spiel hielt und hinterher richtigerweise zum „Man of the match“ gekürt wurde. Trotzdem baute Longerich, auch dank seines starken Keepers, nach dem 14:16 (34.), 15:17 (35.) und 16:18 (37.) zehn Sekunden vor Schluss die Führung auf vier Treffer zum 20:16-Sieg aus.

„Schade, wir sind mehrfach bis auf ein Tor herangekommen, mehr war aber nicht drin. Aber es war ein sehr anstrengendes Turnier, da wir an den beiden Tagen nur mit zehn, elf Spielern am Start waren“, so Schlingensief. „Aber wir nehmen viel Positives mit aus dem Turnier. Das Zusammenspiel in der Vorbereitung klappt schon recht gut. Wir haben vor allem viel an unserer Abwehr gearbeitet, an unserem Angriff müssen wir noch etwas tun.“ Und bis zum Liga-Start am ersten September-Wochenende sind es noch drei Wochen.

Das Spiel um Platz drei gewann Korschenbroich mit 19:13 klar gegen die Niederländer aus Limburg. Weidens Liga-Konkurrent BTB Aachen belegte im Turnier Rang sechs, nachdem man sich nach guten Auftritten in der Vorrunde zuerst Longerich 13:19 und dann den Kembit Lions knapp 14:15 geschlagen geben musste. Das Spiel um Platz fünf gegen Eupen ging mit 22:26 verloren. Auch BTB-Coach Simon Breuer muss in der Vorbereitung einige junge Spieler integrieren, da die Burtscheider Ende der vergangenen Saison einige erfahrene Akteure in den sportlichen Ruhestand verabschieden mussten. Und man sich nur mit Spielern aus der eigenen zweiten Mannschaft und der U19 verstärkte.

Schon am Freitag war das dreitägige Turnier gestartet. Zwei Ober- und fünf Verbandsligisten kämpften um den „Heino-Schüller-Pokal“. Den sicherte sich Verbandsligist VfL Bardenberg, der nur gegen die zweite Mannschaft des HC Weiden ein Remis mit 10:10 einstecken musste. Der Oberligist wurde mit ebenfalls 7:1 Punkten nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses Zweiter. Der Vorjahressieger, Oberligist Schwarz-Rot Aachen, belegte Platz vier (2:6) hinter der Eschweiler SG (3:5) und vor dem Stolberger SV (1:7).

(Text: AZ)