(10.03.2025) Weidens Trainer Marc Schlingensief hatte vor der Partie beim abgeschlagenen Tabellenletzten Bergischer HC II gewarnt, den Gegner nicht zu unterschätzen. Offensichtlich hatte sein Team aber nicht genau zugehört, was der Trainer auch bestätigte: Seine Mannschaft hatte „über weite Strecken des Spiels nicht die nötige Präsenz und Einstellung“.
Den ersten Schreck gab es für den HC Weiden bereits vor dem Anwurf. Neben den geplanten Ausfällen musste Jonas Scheidtweiler kurzfristig krankheitsbedingt passen. Von Beginn an lag der HC Weiden zurück, konnte lediglich zum 6:6 ausgleichen. „Ab Mitte der ersten Halbzeit waren wir klar auf der Verliererstraße“, sagte Schlingensief und ergänzte: „Unsere Abwehr hatte nicht die nötige Aggressivität und Kompaktheit. Dazu hatten beide Keeper vorerst kein Spielglück. Im Angriff fehlte komplett die Dynamik und Überzeugung.“ Und so bauten die Gastgeber den Vorsprung bis zur Pause kontinuierlich aus.
„Nach einem kurzen Donnerwetter in der Pause sind meine Jungs ganz anders aufgetreten“, so der Trainer. Beim Stand von 20:19 für den Bergischen HC II waren die Gäste bis auf ein Tor herangekommen. „Aber anstatt das Momentum zu nutzen, verfallen wir wieder in die Verhaltensmuster der ersten Halbzeit“, monierte Schlingensief.
Der Bergische HC II marschierte in Richtung zweiter Saisonsieg, erzielte fünf Minuten vor dem Ende die 35:30-Führung. Weiden nahm eine letzte Auszeit und setzte alles auf eine Karte. Gleich der erste Angriff war erfolgreich, mit offensiver Manndeckung provozierten die Gäste Ballgewinn um Ballgewinn. Der Rückstand wurde immer kleiner. Dennoch schwand die Hoffnung beim HC Weiden nach dem verworfenen Siebenmeter 1:15 Minute vor Schluss.
Zwei schnelle technische Fehler (Stürmerfoul und Fußfehler) brachten Weiden jedoch zwei Ballgewinne und Tore. Beim viel umjubelten Ausgleich ging eine Wurffalle auf, Tobias Bayer entschärfte den Ball, der überragende Sven Xhonneux spielte Tim Bösel am Kreis frei, der nervenstark zum Ausgleich verwandelte.
Die letzten fünf Minuten bezeichnete Schlingensief als „absoluten Irrsinn“. Sein Fazit: „Im Großen und Ganzen war es spielerisch keine gute Leistung. Trotzdem war es eine moralische Meisterleistung, und wir bleiben im fünften Spiel in Folge ungeschlagen.“
Weidens Torschützen: Xhonneux (13/4), Meurer (5), Frauenrath (3), Ruegenberg (3/1), Bösel (3), Rojko, Frauenrath (je 2), Wolff, Debye, Gerke, Eissa (je 1)
(Text: AZ)