(24.02.2022) Ein wahres Torfestival erlebten die Zuschauer in der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle in Gummersbach beim Aufeinandertreffen der Spielgemeinschaft aus Gelpe und Strombach und dem Handballclub aus Weiden. Am Ende standen 70 Treffer auf der Anzeigetafel, die Gastgeber setzten sich mit 37:33 durch.
Die laut eigentlichem Spielplan letzte Hinrundenpartie musste coronabedingt mehrfach verlegt werden. Nun war es am späten Mittwochabend endlich soweit. Der HC musste beruflich bedingt kurzfristig auf Kapitän Beckers und Linksaußen Habisch verzichten. Zudem erschwerte sich die Anreise im Mannschaftsbus durch einen Stau auf der A 4. Erst kurz vor Spielbeginn traf der Weidener Tross in der Halle ein, konnte sich aber auf die Gastfreundschaft des HCGS verlassen, so dass die Begegnung zehn Minuten später angepfiffen wurde. An dieser Stelle nochmal vielen Dank – auch an das Schiedsrichtergespann Boos/Mauritz!
Die lange Busfahrt schien den Weidenern nicht allzu sehr in den Knochen zu stecken. Zwar legten die Gastgeber schnell mit 2:0 (3.) vor, doch der HCW konterte durch Floßbach und Bock zum 2:2-Ausgleich (6.). In der Folge gingen die Gäste dank eines konzentriert und geduldig vorgetragenen Angriffsspiels gar in Front. Der starke Bock traf per Siebenmeter zum 5:7 (11.). Die letzte Weidener Führung besorgte Niclas Eich mit dem 9:10 in der 19. Spielminute. Dann setzten die hochkarätig besetzten Gastgeber zu einem 5:0-Lauf an – 14:10 (25.). Bis zum Pausentee ging es dann munter hin und her, wobei die Strombacher unmittelbar vor dem Pausenpfiff gar auf 18:13 erhöhten.
In der Kabine lobte Co-Trainer Schlingensief seine Mannschaft für die Leistung in den ersten 20 Minuten, legte aber ob des schwachen letzten Drittels der ersten Halbzeit den Finger in die Wunde. Probleme machten insbesondere die erfahrenen Rückraumspieler auf Seiten der Strombach, so setzte sich der ehemalige Longericher Tim Hartmann mehrfach kraftvoll durch und auch Altstar Tim Hilger konnte schalten und walten wie er wollte.
Die Halbzeitansprache schien gewirkt zu haben, so kam der HC gut aus der Pause. Innerhalb von zwei Minuten verkürzten die ganz in weiß gekleideten Weidener durch Treffer von Bock, Wolff und Pieper (2x) auf 19:17 (32.). Die Strombacher konnten ihre Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Andreas Micke clever nutzen und setzten sich wieder auf 25:20 (43.) ab. Doch der HCW ließ nicht locker, agierte in der Abwehr mit einer offensiv ausgerichteten Formation und kam dadurch zu zahlreichen Ballgewinnen. Im Angriff wirbelten Scheidtweiler und Bock, so dass beim 28:26 (50.) alles auf eine spannende Schlussphase hindeutete. Doch wie schon in der ersten Spielhälfte setzte die HCGS zu einem kleinen Lauf an und konnte sich vorentscheidend absetzen. Spätestens beim 34:28 in der 56. Spielminute waren die Punkte verteilt. Zwar riskierte der HCW mit einer offenen Manndeckung nochmal alles, doch mehr als ein wenig Ergebniskosmetik zum 37:33 war nicht mehr drin.
Spielerisch war im Angriff definitiv eine Steigerung zu erkennen, auf die sich aufbauen lässt. Erfreulich war zudem, dass sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Leider fand die sonst gewohnt stabile Deckung keinerlei Zugriff gegen die Angriffsmaschinerie der Grün-Gelben. So wurde auch das Torhüterduo Bayer/Rüttgers regelmäßig im Stich gelassen.
Über die Karnevalstage besteht nun Gelegenheit zur Regeneration, bevor im März insgesamt sechs Spiele für den HC Weiden anstehen. Darunter auch wichtige Begegnungen gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf und das Derby gegen BTB Aachen. Das erste Spiel nach den tollen Tagen findet am 05.03.2022 bei der HG Remscheid statt.
HC Weiden: Bayer, Rüttgers – Bock (12/4), Scheidtweiler (5), Klinkenberg, Micke (je 3), Eich, Pieper, Wolff (je 2), Floßbach, Eissa, Gerke, Kemper (je 1)