(30.01.2023) Der Januar verlief für den HC Weiden weniger erfreulich, denn mit der 39:31-Auswärtsniederlage bei der HG Remscheid setzte es bereits die dritte Niederlage in Folge. Im ersten Monat des Jahres konnte der HCW somit keine weiteren Punkte im Abstiegskampf sammeln.
In Erinnerung an den Auswärtssieg in Remscheid in der letzten Saison, hatte sich der HC Weiden viel vorgenommen für die dritte Begegnung der Rückrunde. Doch bereits der Start in die Partie ging ordentlich daneben. Nach nicht einmal einer Minute kassierten die Weidener die erste Zeitstrafe, die von den Gastgebern schnell in eine 2:0-Führung (2.) umgemünzt wurde. Der Ägypter Eissa erzielte zwar den ersten Weidener Treffer zum 2:1 (4.), in der Folge setzte sich die HGR jedoch auf 5:1 (6.) ab. Anschließend kämpfte sich der Handballclub ins Spiel rein, fand im Angriff gute Lösungen und kam über 5:3 (8.), 7:6 (15.) zum erstmaligen Ausgleich – 11:11 (21.). Aber bereits in dieser Phase deutete sich das größte Manko des Weidener Spiels an diesem Samstagabend an: Die Chancenverwertung war mangelhaft. Reihenweise scheiterten die Weidener an Gästetorwart Linus Mathes. Kurz vor der Halbzeit setzte sich die HGR nochmal mit zwei Toren zum 15:13 (27.) ab, der HC blieb aber durch den Treffer des wiedergenesenen Tim Meurer dran. Beim Stand von 15:14 wurden die Seiten gewechselt und es war alles für einen spannenden zweiten Durchgang angerichtet.
Hierzu sollte es jedoch nicht kommen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte der HCW erneut die Chance zum Ausgleich. Statt des Treffers zum 15:15 gab es jedoch einen Kopftreffer und eine damit verbundene Zeitstrafe. Zwar blieb der Fusionsklub bis zum 19:18 (36.) auf Tuchfühlung, danach brachen aber insbesondere in der Defensive alle Dämme. Beim 26:21 (44.) lag der HC erstmals fünf Tore im Hintertreffen. Im weiteren Spielverlauf pendelte sich der Rückstand in diesem Bereich ein, den Weidenern unterliefen zu viele technische Fehler und in der Abwehr wurde nicht konsequent zugepackt. Für eine Wende sollte es somit – trotz diverser Systemumstellungen – nicht mehr reichen. Trainer Marc Schlingensief sprach nach dem Spiel von einer “Lehrstunde in Sachen Effektivität”, die sein Team in der zweiten Halbzeit von Remscheid erhalten habe. Am Ende fiel das Ergebnis mit 39:31 ein wenig zu hoch aus, wie auch der Remscheider Coach Alexander Zapf in der Pressekonferenz nach dem Spiel zugab.
Schlingensief analysierte die Niederlage wie folgt: “Nach schlechtem Start arbeiten wir uns gut ins Spiel, wenngleich es weiterhin an Effektivität mangelte. Eine Reihe von Premium-Torchancen wurden nicht genutzt. Dennoch schaffen wir es, bis zur Halbzeit im Spiel zu bleiben. In der zweiten Halbzeit werfen uns technische Fehler zurück, die Remscheid dankend annimmt. In der Abwehr verlieren wir zu viele Zweikämpfe und wir arbeiten nicht im Verbund. Wir helfen unseren Torhütern damit natürlich auch nicht. 24 Gegentore in der zweiten Hälfte sind nicht akzeptabel, das werden wir innerhalb der Woche aufarbeiten.” Mit der Niederlage im Bergischen Land rutscht der HC auf den 10. Tabellenplatz ab. “Wir können natürlich in Remscheid verlieren, die stehen nicht umsonst auf dem 4. Rang. Meine Mannschaft hat großes Potential, steht sich aber bezüglich taktischer Disziplin und Effektivität häufig selbst im Weg. Das muss verbessert werden”, weiß Schlingensief um die Stellschrauben, an denen es zu drehen gilt.
Am kommenden Samstag reist dann mit dem aktuellen Tabellenzweiten TV Korschenbroich das nächste Schwergewicht in den Westen der Republik. “Wir ärgern uns natürlich über die Niederlage in Remscheid, richten den Fokus jetzt aber direkt auf das kommende Wochenende”, freut sich Schlingensief auf das Heimspiel gegen das Top-Team. Anwurf ist wie gewohnt um 19:45 Uhr. Weitere Infos folgen.
HC Weiden: Bayer, Tombach – Meurer (5), Scheidtweiler (5/2), Fiedler (4), Eich, Floßbach, Richter, Eissa (je 3), Bösel (2), Klinkenberg, Micke, Wolff (je 1), Bergerhausen