(27.03.2023) Auf der langen Rückfahrt aus dem Ruhrgebiet zurück in die StädteRegion waren sich alle HC-Spieler einig: Da war mehr drin. Letztlich unterliegt das Schlingensief-Team nach einer starken Anfangsphase und zwischenzeitlicher 6-Tore-Führung gegen die Reserve von TuSEM Essen mit 30:27.
Der Handballclub fand am Sonntagnachmittag sehr gut in die Partie und präsentierte sich nach der Uhrumstellung als das deutlich wachere Team. Nach dem 2:2 (4.) zogen die Weidener über 2:6 (7.) auf 3:9 (11.) davon. Gegen die offensive Deckungsvariante der jungen Essener konnten dabei immer wieder gute Lösungen gefunden werden. Bis zum 8:14 (19.) hatte der Vorsprung Bestand. „Die Abwehrumstellung der Gastgeber brachte dann unseren Angriff ins Stocken“, gab Marc Schlingensief später zu Protokoll. Durch einen 5:0-Lauf kam TuSEM zurück ins Spiel und war beim 13:14 (29.) wieder dran. Dank zweier Beckers-Treffer ging der HC dennoch mit einem verdienten Drei-Tore-Vorsprung in die Pause – 13:16.
Der Start in den zweiten Spielabschnitt misslang dann völlig. Die Essener drehten das Spiel schnell und gingen beim 20:19 (37.) durch den nun stark aufspielenden Telohe erstmals seit dem 1:0 wieder in Führung. Zwar gelang dem HC durch Niclas Eich nochmal der Ausgleich zum 20:20 (38.), im Anschluss zog TuSEM durch einen erneuten 5:0-Lauf allerdings auf 25:20 (42.) davon. „Wir haben im Angriff viele Fehlentscheidungen getroffen und waren viel zu harmlos. In der Abwehr haben wir Telohe überhaupt nicht in den Griff bekommen“, bedauerte Schlingensief. Wie gewohnt gab der HC nicht auf und kämpfte sich auch dank der Unterstützung der zahlreich mitgereisten Fans wieder auf 25:23 (47.) heran. Die Bundesliga-Reserve aus Essen hielt allerdings dagegen und beim 29:24 (54.) gelang dem Heimteam die mutmaßliche Vorentscheidung. Weiden riskierte nun über eine offensive Deckung alles und beim 29:27 (59.) schien zumindest ein Punktgewinn wieder möglich. Doch die Aufholjagd kostete zu viele Körner. Schlingensief beschreibt die Schlussphase so: „Hinten raus haben wir nochmal die Möglichkeit das Spiel zu drehen, aber die eigenen Fehler und die fehlende Durchschlagskraft verhinderten ein erneutes Comeback.“ Das 30:27 durch Lewandowski etwa 45 Sekunden vor Schluss bedeutete die Entscheidung und war gleichzeitig der Endstand einer hart umkämpften Partie.
Schlingensief analysierte das Spiel so: „Das war eine extrem ärgerliche und unnötige Niederlage. Wir haben hintereinander wohl das beste als auch schlechteste Drittel bei einem Auswärtsspiel in dieser Saison gezeigt. Leider haben zu wenige Spieler ihre Normalform erreicht.“ Dennoch wollte der Coach auch etwas Positives hervorheben: „Andreas Micke war ein stetiger Unruheherb, Elias Tombach hat gegen seinen Ex-Verein gut pariert und mit Jan Stolzenberg durfte der fünfte Jugendspieler Nordrheinliga-Luft schnuppern.“
Am kommenden Samstag reist dann die Zweitvertretung des Bergischen HC ins Handballdorf. Die Solinger liegen einen Punkt hinter dem HC, so dass eine spannende Begegnung zu erwarten ist. Das Vorspiel bestreitet die 2. Herrenmannschaft im Lokalduell gegen Schwarz-Rot Aachen. Weitere Infos folgen.
HC Weiden: Bayer, Tombach (1) – Micke (7), Beckers (4/2), Meurer (3/1), Wolff, Fiedler, Eissa, Bergerhausen (je 2), Eich, Stolzenberg, Flossbach, Boesel (je 1), Scheidtweiler
