(19.01.2024) Natürlich kann das im Sommer ausgegebene Saisonziel so nicht erneut formuliert werden. „So schnell wie möglich den Klassenerhalt holen und erneut die 22 Punkte aus der Vorsaison einfahren“, wären angesichts des Herbstmeistertitels, 19 Zählern und Platz zwei – punktgleich mit Spitzenreiter TV Korschenbroich – schon tiefgestapelt. Trotzdem bleibt Marc Schlingensief vorsichtig. „Nach den ersten drei Spieltagen, also nach Karneval, sollten wir wissen wohin die Reise geht, dann werden wir das Ziel auch neu formulieren“, sagt der Coach des Handball-Nordrheinligisten HC Weiden, der bisher eine starke Saison spielt.
„Natürlich haben wir eine sehr gute Ausgangslage, aber mit drei Niederlagen in Folge rutscht man auch schnell ab“, verweist er auf die Tabelle, in der bis auf die letzten drei abgeschlagenen Teams zwischen Platz eins und elf nur sechs Punkte Abstand liegen. Dass man sich aber auch nach oben orientieren und über den Aufstieg nachdenken kann, will Schlingensief ebenfalls nicht ganz von der Hand weisen. „Et kütt wie et kütt“, formuliert er lachend. „Wir haben nie für möglich gehalten, dass wir da stehen, wo wir stehen. Mit dem Aufstieg haben wir uns noch nicht beschäftigt, sollte es aber weiter so gut laufen, werden wir sicher eine Bestandsaufnahme machen. Man arbeitet schließlich, um das Beste herauszuholen.“
Dass es nicht einfach wird, ist klar, doch im Gegensatz zum TV Korschenbroich, der unbedingt aufsteigen will, kann Weiden unbelastet an die Aufgabe herangehen. „Wir haben die Köpfe frei, weil ein Aufstieg für uns keine Pflicht ist. Wir haben auf jeden Fall das Potenzial, den Gegnern so lange wie möglich Paroli bieten zu können.“ Mit den Verfolgern Remscheid und Bonn hat der TVK gleich zu Beginn „zwei dicke Bretter zu bohren“. Zuerst wird sich aber der HCW in Bonn mit dem TSV messen. „Das ist unsere Achillesferse“, verweist Schlingensief darauf, dass man sich immer schwer gegen die Bonner getan hat. „Das ist eine klasse eingespielte Mannschaft mit den besten Außenspielern, die etwa ein Drittel der Treffer selbst aus dem gebundenen Spiel heraus erzielen. Dazu wird die kleine, enge Bonner Halle nicht umsonst als Bonner Bunker bezeichnet, das ist auch ein Faktor.“
Schon seit dem 4. Januar sind die Weidener wieder im Training. „Wir haben eine kurze, aber intensive Wintervorbereitung mit vier-, fünfmal Training in der Woche absolviert“, ist Schlingensief zufrieden, der bis auf Felix Richter (Adduktoren) sein Team komplett hat. Nach seinem Auslandsaufenthalt ist auch Joshua Frauenrath, der die Hinrunde verpasste, wieder zurück und somit quasi ein „Winterzugang“. Allerdings gibt es diesmal statt des Abschlusstrainings nur ein ausgedehntes Videostudium, denn die Stadt Würselen hat die Halle Parkstraße am Mittwoch gesperrt.
(Text: AZ)