(16.02.2024) Derbytime – der Tabellenfünfte erwartet den -achten, der nur noch drei Pluspunkte Rückstand hat. Der HC Weiden geht favorisiert in das Lokalduell – zuletzt gelang dem BTB Aachen in der ersten Corona-Saison am 2. November 2019 beim HC mit 26:21 ein Derbysieg in der Liga. Im Pokalfinale hielten die Aachener sich immerhin noch einmal 2022 mit 28:22 schadlos – damals übrigens auch in der Spielstätte des Gegners.
„Ein Derby ist immer etwas Besonderes – es kommen mehr Zuschauer, man kennt sich, daher gibt es eine gewisse Brisanz, und es ist einfach toll, wenn die beiden besten Teams aus der Region aufeinandertreffen“, freut sich Marc Schlingensief auf den Samstagabend.
„Der Trend spricht für den BTB, die Vorgeschichte für uns“, fasst der HC-Coach mit Blick auf die letzten Partien gegeneinander zusammen. „Rein nüchtern betrachtet erwartet uns ein Mittelfeld-Duell, dabei ist der BTB aktuell etwas mehr im Aufwind: Wir haben nur zwei Punkte aus den letzten vier Spielen geholt, unsere Gäste dagegen fünf. Die Aachener haben sich wieder gefangen, das unterstreichen die Ergebnisse der vergangenen Wochen, sie sind mit einem guten Lauf ins neue Jahr gestartet und deutlich besser unterwegs als phasenweise 2023.“ Da hatte Weiden den BTB in seinem Wohnzimmer „Gillesbachtal“ mit 32:23 deutlich geschlagen.
„Ob dieser Trend ein Indiz für den Ausgang des Spiels ist, wird sich zeigen. Jedenfalls erwarten wir einen Gegner, der vor allem aus einem überdurchschnittlich guten Rückraum besteht, wo jederzeit Gefahr herrscht. Zudem setzen sie ihre beiden Kreisläufer sehr gut in Szene“, kennt Schlingensief Stärken und Schwächen der Gäste. „Der Ausfall von Oliver Rückels als Abwehrchef war schwer, da ist der BTB noch in der Findungsphase. Dafür hat man mit Milan Monteiro Pai einen guten Spieler bekommen, der noch mal eine andere Geschwindigkeit ins Spiel bringt. Man hat eine sehr wurfstarke Rückraumachse. In der Abwehr hat Aachen zuletzt in den Systemen 6:0 und 5:1 öfters geswitcht mit David Bökmann auf der vorgezogenen Position.“ Entsprechend fallen seine Anweisungen aus: „Unser Ansatz muss sein, in der Abwehr sowohl eine gewisse Kompaktheit zu haben als auch genügend Kontakt zum Ballführer zu schaffen.“ Personell sieht es in Weiden nicht so gut aus, mit Fiedler und Meurer fallen zwei wichtige Säulen aus, hinter zwei, drei anderen Spielern stehen noch Fragezeichen.
An das Datum des letzten Derbysiegs kann sich Simon Breuer-Herzog sehr gut erinnern. „Da habe ich schließlich letztmals selbst mitgespielt“, sagt der BTB-Coach grinsend, erteilt aber Anfragen, ob er auch am Samstag selbst ein Trikot überstreifen würde, lachend eine Absage. Dabei bewies er zuletzt in der BTB-Zweiten, dass er immer noch fit ist. Unter seiner Führung als Coach hat der BTB noch kein Meisterschafts-Derby gewonnen, und auch wenn die Aachener mit Liga und Pokal (32:28 im Halbfinale gegen Birkesdorf) in den letzten drei Spielen siegreich waren, sieht er sein Team „weit davon entfernt, favorisiert in das Spiel zu gehen“.
„Weiden spielte diese Saison sehr gut, hat mit die beste Abwehr und agiert allgemein sehr stabil. Und hat mit Sven Xhonneux den besten Spieler der Liga in seinen Reihen“, lässt sich der BTB-Coach nicht von der „kleinen, schlechteren Serie“ der Gastgeber täuschen. „Schließlich hat Weiden eine sensationelle Hinrunde gespielt. Im Hinspiel haben wir keinen Zugriff gefunden. Und um den HC zu schlagen, müssen wir besser als in den letzten fünf Derbys agieren. “ Eben so wie 2019 mit dem Spieler Simon Breuer-Herzog, als die Aachener deutlich weniger Fehler als zuletzt machten und dank einer guten Abwehr- und Torwartleistung punkteten.
(Text: AZ)