Hätte uns vor der Saison jemand in Aussicht gestellt, dass wir mit der weiblichen E1 in der Liga der Jungs den Kreismeistertitel gewinnen werden und mit der weiblichen E2 bei den Mädels den Vizemeister holen – wir hätten ihn wahrscheinlich für komplett irre erklärt…
Doch fangen wir von vorne an.
Bereits in der Sommerrunde zeichnete sich ab, dass immer mehr Mädchen sich im Handballdorf und Umgebung für unseren schönen und attraktiven Sport interessieren. Fast wöchentlich erfreuten wir uns über neue Kinder, die in unserer Mädchenabteilung den Handballsport erlernen wollten.
Schnell war abzusehen, dass wir in der Winterrunde 2 Teams an den Start schicken sollten, um allen Mädchen ausreichend Spielanteile ermöglichen zu können. Dabei war das Ziel, die E1 so aufzustellen, dass dort bereits die Kinder aktiv sind, die schon länger dabei sind. Hinzu kam noch der Wunsch und die Anregung des Handballkreises Aachen/Düren, unsere E1 bei den Jungs antreten zu lassen.
Mit dieser Situation waren wir intern zunächst ein wenig ratlos und überfordert. Können wir es unseren Mädels wirklich zutrauen und auch körperlich zumuten, gegen körperlich wie spielerisch gut entwickelte Jungs anzutreten? Mit größtem Respekt und nach Rücksprache mit den Eltern haben wir dem aber zugestimmt. Unsere Zielsetzung war, so viel wie möglich zu lernen und vielleicht hier und da ein Spiel erfolgreich gestalten zu können.
Unsere E2 setzte sich aus Mädchen zusammen, die noch nicht so lange beim Handball dabei waren oder für die es definitiv noch zu früh war, sich gegen Jungs eine ganze Saison lang zu messen. Für dieses Team war die Kreisliga der Mädchen genau die richtige Klasse, um erste Erfahrungen im Spiel 6:6 gegen teils starke Mädels-Teams aus der Region zu sammeln und sich auf dem Feld und in der Mannschaft zu entwickeln.
Bei den Spielen ist jede Mannschaft natürlich getrennt angetreten. Die Trainingseinheiten wurden jedoch weitestgehend gemeinsam absolviert und häufig wurde im Rahmen von Trainingsspielen auch gemischt trainiert und gespielt. „Ein Team“ – so lautete vor und während der Saison unser Motto.
Allen Kindern war während der gesamten Saison ein unheimlicher Fleiß und Wille anzumerken, sich handballerisch weiterentwickeln zu wollen. Wie ein trockener Schwamm haben die Mädels neue Inhalte aufgesogen und Übung für Übung immer wieder absolviert und wiederholt. Dies verdient allergrößten Respekt und Anerkennung – zumal das Trainerteam die Anforderungen Woche für Woche angemessen steigerte.
Bei den Trainingsinhalten wurden die Schwerpunkte und Inhalte auf mehrere Schultern und Themen verteilt. Neben den handballerischen Grundlagen waren und sind turnerische wie athletische Elemente regelmäßig Teil des Trainingsprogramms.
Während der Saison konnte bei allen Kindern, die regelmäßig am Training teilgenommen haben, eine schnelle Weiterentwicklung festgestellt werden. Und erfreulicherweise machte sich dies auch in den Ergebnissen an den Spielwochenenden fest.
Wurden in der F-Jugend die Tore noch nicht gezählt, so hat sich dies mit dem Wechsel in die E-Jugend geändert. Beide Teams sind mit Pokalsiegen und Siegen in der Meisterschaft in die neue Saison gestartet.
Der weitere Saisonverlauf ist über die Berichterstattung und die Ergebnisse bekannt. Mit diesen können die beiden Mannschaften und das Trainerteam sicher mehr als zufrieden sein.
Dass so eine Entwicklung auch in Wellen abläuft und keine gerade Linie von „linksunten nach rechtsoben“ darstellt, darf dabei nicht vergessen werden. Kritisch müssen wir auch festhalten, dass es nicht immer für jedes Mädchen der E1 eine Freude war, sich mit körperlich stärkeren Jungs zu messen.
Gerade diesen Mädchen gebührt ein maximaler Respekt für die erbrachten Leistungen. Richtig realisieren werden diese Mädels die in Teilen sehr anspruchsvolle Saison erst, wenn diese dann wieder gegen Mädchen spielen können und dürfen.
Damit sind wir auch beim Ausblick und den weiteren Zielen. Bereits seit mehreren Wochen laufen die Pläne für die kommende Saison. Der Jahrgangswechsel steht nach den Osterferien an. Der Jahrgang 2013 wird in die weibliche D-Jugend wechseln, der Jahrgang 2015 kommt aus der F-Jugend hoch in die weibliche E-Jugend und ergänzt den 2014er Jahrgang.
Für die Sommerrunde haben wir wieder ein Team gemeldet, welches sich mit Mädchen messen wird. Ein weiteres Team wird bereits in der Sommerrunde erneut gegen Jungs antreten.
Als Zwischenziel wollen wir die nächsten 15 Wochen nutzen, um alle Kinder handballerisch individuell zu verbessern und im Team weiterzuentwickeln. Für die Mädels der ehemaligen F-Jugend gilt es, ein neues Spielsystem (6:6 statt 2x 3:3) zu erlernen. Die handballerischen Grundlagen „Passen“, „Fangen“, „Prellen“ und „Werfen“ wurden bereits in der F-Jugend ordentlich erlernt – müssen jedoch weiter gefestigt werden.
Für die E1 gilt es, das Zusammenspiel zu verbessern und die Geschwindigkeit in den Aktionen zu verbessern. Neben den bekannten Trainingseinheiten wollen wir dazu auch Trainingseinheiten „abseits der Sporthalle“ mit einfließen lassen.
Um neuen, Handball interessierten Mädchen die Möglichkeit zu geben, einmal bei uns reinzuschnuppern, wird am 16.03.24 ab 11.00 Uhr ein Schnuppertraining für Mädchen mit und ohne Vorerfahrung angeboten. Hierzu sind Mädchen der Jahrgänge 2012 – 2017 herzlich eingeladen.
Doch auch während der Saison sind interessierte Mädchen willkommen, einmal bei uns mitzumachen. Kontaktmöglichkeiten gibt es über unsere Homepage.
Alle Trainer im Bereich Mädchenhandball des HC Weiden freuen sich auf die kommende Saison. Die vergangene Saison können wir mit einem guten Gefühl und auch etwas Stolz als „erfolgreich“ abhaken.