Die zweite Mannschaft des HC Weiden konnte nach dem Sieg beim MTV Köln erneut einen Punktgewinn feiern. Bei der weitesten Auswärtsfahrt der Saison – die die Mannschaft ohne die wichtigen Rückraumakteure Pascal Schröder und Niclas Eich antreten musste – verkaufte sich das Team von Trainer Philipp Havers sehr teuer und entführte im letzten Angriff beinahe beide Punkte aus dem Oberbergischen.
Der Beginn der Partie ließ nichts Gutes für die Weidener erahnen. In den ersten Minuten prallten die Angriffe des HC II an der defensiv ausgerichteten Deckung des SSV ab, Nümbrecht hingegen traf schnell zum 3:0 (4.). Dann allerdings fand als erstes die 5:1 Deckung der Weidener ins Spiel, ehe ab der zehnten Minute auch die Offensivabteilung ins Rollen kam. Bei 9:03 Minuten auf der Uhr brach Fabian Steins schließlich den Bann und traf zum 4:1, was fortan ein offenes Spiel zwischen beiden Mannschaften einläutete. Nümbrecht erzielte seine Tore in der Folge hauptsächlich aus der Distanz und war oft auch bei passivem Spiel gegen den Abwehrblock des HC II erfolgreich. Die Weidener Reserve hingegen forcierte das Tempospiel und fand immer wieder Fabian Steins am Kreis, der entweder selbst das Tor erzielte oder einen 7-Meter erzwang. Beim 11:11 (28.) glich der HC dann erstmals aus, ging allerdings nach einer Auszeit der Gastgeber und zwei nachfolgenden Unkonzentriertheiten mit einem 12:14 Rückstand in die Halbzeitpause.
Anders als bei manchen Saisonauftritten zuvor kam der HCW in Nümbrecht mit Schwung aus der Kabine. Beim 16:15 (37.) lag Havers´ Team erstmals in Führung und trotz zwei unglücklicher Unterzahlsituationen baute der Club seine Führung auf 20:18 aus (43.) und ließ in dieser Phase noch zwei Möglichkeiten liegen. War es ihm nach Einwechslung zu Beginn der zweiten Hälfte noch nicht vergönnt, seine guten Aktionen mit einem Treffer zu krönen, war es Lars Klinkenberg, der in der Endphase des Spiels Nerven wie Drahtseile zu haben schien. Als sich die Partie immer weiter zuspitzte und die Führung zwischen beiden Teams mehrmals wechselte, stellte der SSV Nümbrecht beim 26:24 (56.) die Weichen scheinbar schon auf Heimsieg. Nach dem Anschlusstreffer war es Klinkenberg, der aus fast unmöglichem Winkel den Ausgleich besorgte und zum 26:26 traf (58.). Erneut ging dann Nümbrecht in Führung und erneut bot sich Klinkenberg nur eine wenig aussichtsreiche Wurfposition, aus welcher er dennoch zum 27:27 (59.) traf. Dem finalen Angriffsversuch der Heimmannschaft hielt die Rot-Grün-Weiße Deckung stand, so dass Havers die Chance auf den Sieg mit seinem Team in einer letzten Auszeit besprechen konnte. Die verbleibenden 22 Sekunden brachten allerdings nur noch einen direkten Freiwurf, den die Mannschaft des SSV Nümbrecht blocken konnte.
Obwohl auch ein Sieg im letzten Spiel des Kalenderjahres möglich war, war der Weidener Coach hoch zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Nach dem schwachen Start kamen wir immer besser ins Spiel und haben eine wirklich gute Deckung gestellt, die Nümbrecht häufig ins passive Spiel zwang. Allerdings haben wir dann nicht immer Profit aus der guten Arbeit ziehen könne, da SSV-Shooter Schanz in den finalen Freiwurfsituationen doch noch erfolgreich war. Da müssen wir uns den Vorwurf gefallen lassen, den Abschluss nicht entschlossen genug verhindert oder geblockt zu haben.
Offensiv haben mir unser Tempo und das geduldige Aufbauspiel sehr gut gefallen. Wir hatten eine akzeptable Fehlerquote und haben die Ausfälle von Pascal und Niclas durch eine klasse Teamleistung gut kompensieren können. Dass wir den Punkt mitnehmen konnten haben wir auch Lars Klinkenberg zu verdanken, der nach zwei Fehlwürfen zu Beginn der zweiten Häfte in den entscheidenden Situationen die Verantwortung übernommen und eiskalt abgeschlossen hat. Auch wenn wir am Ende sogar die Chance auf einen doppelten Punktgewinn hatten, freuen wir uns sehr über das Unentschieden, da wir einen weiteren, vorher nicht eingeplanten, Punkt einfahren konnten.“
Eine kleine, aber nicht unwichtige Randnotiz ist noch, dass Piet Gerke sein Debüt im Trikot des HC Weiden geben konnte. Der erst 19-jährige bewies sich mit einer guten Deckungsleistung und erzielte den wichtigen 25:26 Anschlusstreffer kurz vor dem Ende der Partie. „Mit Piet gaben wir eine weitere Alternative für unseren recht dünn besetzten Rückraum dazugewonnen, an dem wir menschlich und sportlich ganz bestimmt noch viel Freude haben werden“, so Havers über den nun Jüngsten in seinem Team.
Für den HC II trafen:
Steins (7), Pieper (5), Klinkenberg (4), Moll (4/4), Hündgen (3), Bergerhausen, Gerke, Lütz, Rückle (je 1)