Herren Nordrheinliga: OSC Rheinhausen – HC Weiden I 31:25 (19:12)

(13.03.2023) Gebrauchter Sonntag für den HC. Nach einer desolaten ersten Hälfte unterliegen die Weidener völlig verdient dem OSC Rheinhausen mit 31:25. Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit konnte nicht vollendet werden. Der HC kassierte die sechste Pleite in Folge.

Die personellen Voraussetzungen waren aufgrund der kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfälle von Adrian Bergerhausen und Islam Eissa nicht optimal, jedoch wurde die Weidener Erstvertretung durch Mats Kemper, Tim Lütz und Philipp Signon aus der Oberliga-Mannschaft sowie Tobias Hambücker aus der A-Jugend verstärkt.

Der Start in die Partie misslang dem HC, der sich viel vorgenommen hatte, völlig. Nach einer frühen Zeitstrafe und schlecht ausgespielten „empty-goal“-Situationen lagen die Weidener schnell mit 3:0 (3.) im Hintertreffen. Schlingensiefs Auszeit beim Stand von 6:2 (8.) für die Hausherren verpuffte wirkungslos und beim 10:2 (14.) deutete alles auf ein Debakel für den Handballclub hin. Anschließend schienen die Weidener ins Spiel zu finden und nach drei Treffern innerhalb von 1 ½ Minuten sah das Ergebnis schon etwas erträglicher aus – 10:5 (16.). Dies sollte sich allerdings nur als kleines Zwischenhoch erweisen, denn in der Folge konnten sich die Duisburger über 13:7 (17.) sogar das erste Mal mit neun Toren absetzen – 16:7 (21.). Kurz vor der Halbzeit münzte der HC zwei Ballgewinne in einfache Gegenstoßtore um und verkürzte immerhin auf 18:12 (30.). Sinnbildlich für die schwache Leistung im ersten Spielabschnitt war dann jedoch, dass die Gäste drei Sekunden vor dem Pausenpfiff noch einen unnötigen Treffer kassierten und die Teams daher mit 19:12 die Seiten wechselten.

Schlingensief schien in der Kabine dann die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team kehrte hellwach auf die Platte zurück. Nach drei Toren in Serie zum 19:15 (34.) sah sich Rheinhausens Trainer Lars Brümmer, der entgegen der Vorberichterstattung der Gastgeber doch in der Halle war, zu einer Auszeit gezwungen. Der HC kämpfte und knabberte den Rückstand weiter ab. Beim 23:21 (45.) deutete alles auf eine spannende Schlussviertelstunde hin. Dann folgte erneut eine schwächere Phase der Weidener. Klare Torchancen wurden vergeben und die Olympischen zogen wieder auf 26:21 (48.) davon, was gleichbedeutend mit der Vorentscheidung war. Der HC riskierte mit dem siebten Feldspieler zwar nochmal alles, aber wie schon zu Spielbeginn produzierten die Weidener zu viele Fehler, die der OSC zu leichten Treffern in das verwaiste HC-Tor nutzte. Spätestens beim 30:23 (56.) war die Partie entschieden.

Sehr erfreulich war dann aber noch, dass das Weidener Eigengewächs Hambücker bei seinem Nordrheinliga-Debüt gleich seinen ersten Treffer zum zwischenzeitlichen 30:24 (58.) erzielen konnte. Rheinhausens Käsler sorgte mit dem 31:25 für den Schlusspunkt. Der HC musste erneut mit einer Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten und bleibt somit in diesem Jahr weiterhin sieglos.

Weidens Trainer Marc Schlingensief kam sich in der ersten Halbzeit vor wie im falschen Film: „Wir haben die ersten 15 Minuten generell nicht stattgefunden, Rheinhausen die Bälle fast geschenkt und viele einfache Tore kassierte.“ Die große Achillesferse konnte der Weidener Übungsleiter nach dem Spiel schnell ausmachen: „Insgesamt hatten wir wieder 24 Fehlwürfe – davon bestimmt zehn Hundertprozentige – und zusätzlich noch ein Dutzend technische Fehler.“ Positiv sah Schlingensief die überzeugende kämpferische Leistung. Jetzt richtet sich der Blick nach vorne: „Wir dürfen unsere Köpfe nun nicht hängen lassen und müssen im nächsten Spiel wieder alles in die Waagschale werfen.“

Am kommenden Wochenende erwartet der HC die SG Langenfeld zu einer enorm wichtigen Partie in heimischer Halle. Das Vorspiel bestreitet die 2. Herrenmannschaft, die ebenfalls im Abstiegskampf steckt, gegen den TV Jahn Köln-Wahn. Wir brauchen eine brodelnde „Hölle West“, um wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Weitere Infos folgen!

HC Weiden: Bayer, Tombach – Wolff (4), Fiedler (4/1), Lütz, Micke, Scheidtweiler, Signon (je 3), Flossbach (2), Bösel, Hambücker, Meurer (je 1), Kemper, Eich